Der türkische Innenverteidiger Caglar Söyüncü spielt in der zweiten türkischen Liga und gilt als das größte Defensivtalent der Nation. Er steht kurz vor dem nächsten Schritt, nämlich dem ins Ausland. Söyüncü hat sich bereits früh für einen Transfer nach Deutschland entschieden, offen schien nur, zu welchem Verein es den 1,87-Mann zieht.
Freiburg kurz vor Vollzugsmeldung
Der SC Freiburg wird das Rennen machen. Unlängst hat Altinordus Klubchef Mehmet Özcan verlauten lassen, ein Wechsel nach Freiburg sei nur noch Formsache und zwischen den Klubs seien die Details geklärt. Der 19-jährige, der kommenden Montag seinen Geburtstag feiert, zieht offenbar Freiburg einem Wechsel nach Leverkusen vor, die ebenfalls Interesse hinterlegt haben.
Fortschritt durch Konstanz
In 30 von 34 Saisonspielen stand Söyüncü auf dem Feld. Sein Verein Altinordu Izmir tritt dabei auf der Stelle, liegt auf Rang 10 im Mittelfeld der Tabelle. Ein guter Zeitpunkt also für einen Vereinswechsel. Der Youngster besticht auf dem Platz durch exzellentes Timing, saubere Grätschen und – insbesondere für einen Innenverteidiger – eine gute Technik am Ball. Sein Spielstil erinnert an den jungen Mats Hummels in seinen ersten Bundesliga-Jahren. Er ist sich defensiv für nichts zu schade, kämpft um jeden Ball, treibt dabei aber offensiv das Spiel nach Balleroberungen durch kluge, gut durchdachte Bälle in die Spitze voran.
Es verwundert kaum, dass neben Leverkusen und Freiburg auch Köln, Bremen und Wolfsburg den jungen Türken gescoutet haben. Vergangenen April verriet er gegenüber Transfermarkt.de:
Die Bundesliga ist eine qualitativ sehr gute Liga. Wenn ich es zeitlich schaffe, schaue ich mir die Spiele an. Es ist ein gutes Gefühl, dass Teams, die auf höherem Niveau spielen, mich beobachten. Sie waren schon öfters in Izmir, um mich spielen zu sehen. Ich habe mich bei den letzten Länderspielen mit der Türkei mit den mitgereisten Ex-Nationalspielern Sanli Tuncay, Nihat Kahveci und Metin Tümer, die allesamt im Ausland viel Erfahrung sammeln konnten, darüber unterhalten, wie es ist, ins Ausland zu gehen. Sie meinten, dass es für meine Entwicklung das Beste sei, irgendwann ins Ausland zu gehen.
Caglar Söyüncü
Am 24. März feierte Söyüncü sein Länderspieldebüt, nachdem er sämtliche U-Nationalmannschaften der Ay-Yıldızlılar durchlief. Ob er bei der EM bereits berücksichtigt wird, wird sich zeigen, wenngleich seine Chancen eher gering sind, angesichts des doch überschaubaren Niveaus der zweiten türkischen Liga.
Fazit und Aussichten
Söyüncüs Wechsel zum SCF ist schlau. Der Klub ist nicht mit Stars gespickt an denen er nicht vorbei kommen kann. Seine Konkurrenten heißen Marc-Oliver Kempf, Immanuel Höhn, Jonas Föhrenbach, Marc Torrejòn (wird den Verein allerdings wahrscheinlich noch verlassen) und Neuzugang Manuel Gulde (KSC). Überwiegend blutjunge Innenverteidiger, in denen der 19-jährige in nichts nachsteht. Einzig die Sprachbarriere könnte eine rasante Entwicklung im Breisgau entschleunigen. Möglich ist auch, dass das Talent teils als Rechtsverteidiger eingesetzt wird.